Der Name klingt harmlos: „Holzbock“. Doch das Tierchen, das so heißt, ist alles andere als das. Es ist eine weitverbreitete Zeckenart. Saugt sie sich in Hund oder Katze fest, kann sie die gefährliche Krankheit Anaplasmose übertragen. Im Tierärztlichen Gesundheitszentrum Dr. Vorbohle sehen die TierärztInnen in der letzten Zeit immer mehr Tiere, die daran erkrankt sind. Und sie appellieren: Schützt eure Tiere.
Das Tückische: Es gibt kein einheitliches Krankheitsbild bei Anaplasmose, die Erkrankung hat viele Gesichter: Fieber, Lethargie, Milz- und Lebervergrößerungen, Unwohlsein, Fressunlust, Gelenkentzündungen, Schwellungen, vergrößerte Lymphknoten… Und längst nicht immer zeigt der Patient alle Symptome.
Warum ist das so? Das Bakterium aus dem Speichel der Zecke, befällt bestimmte Blutzellen, zerstört sie und kann sich über die Blutbahn im gesamten Körper verbreiten und schwere Schädigungen verursachen.
Nachweisen können die TierärztInnen im Gesundheitszentrum Dr. Vorbohle die Krankheit über Bluttests und Blutausstriche. Therapiert wird mit einem Medikament gegen die Parasiten und mit Antibiotika. Abhängig vom Krankheitsstadium und Verlauf werden die Symptome, das Krankheitsbild, das Hund oder Katze zeigen, behandelt - in schweren Fällen zum Beispiel auch mit Infusionen und Bluttransfusionen. Bei starken Entzündungsreaktionen können die Tiermediziner auch Kortison einsetzen.
Die Anaplasmose beim Hund ist in den meisten Fällen heilbar. Dennoch können Antikörper-Tests aber noch über ein Jahr lang positiv sein. Und: Ein erneuter Ausbruch der Krankheit ist möglich.
Anaplasmose ist also alles andere als harmlos, aber ebenso wie alle anderen Erkrankungen, die von Zecken übertragen werden können, vermeidbar. „Beugen Sie vor, mit einem wirksamen Schutz gegen Zecken“, appelliert Dr. Hildegard Terörde, die den Kleintierbereich im Tierärztlichen Gesundheitszentrum leitet. Es gibt unterschiedliche Präparate, die auf die Hut getröpfelt und eingerieben werden, verschiedene Arten von Tabletten, die schützen und spezielle Halsbänder, die Zecken abwehren. Nicht jedes Mittel ist für jedes Tier geeignet. Also besser beim Tierarzt nachfragen.
Magenschleimhautentzündung oder Magengeschwüre - weder im Blutbild noch im Ultraschall lassen sich diese Krankheiten beim Pferd nachweisen. Eine Magenspiegelung, Fachbegriff Gastroskopie, gibt uns die Möglichkeit ins Innere zu schauen und eine exakte Diagnose zu stellen. Eine Untersuchung, die wir jetzt anbieten, um Ihrem Pferd schnell und sicher helfen zu können.
Unser neues Gastroskopiegerät liefert Videos in HD-Auflösung aufs Tablet, die jedes Detail des Magens zeigen. Ein Schlauch mit Kamera und Licht wird über die Nasengänge durch die Speiseröhre geschoben bis in den Magen. Für diese Untersuchung muss das Tier acht Stunden nüchtern bleiben und wird sediert. Patienten werden in der Regel abends zu uns gebracht, übernachten in einer unserer Boxen und werden am Morgen gastroskopiert.
Die Symptomatik von Magenproblemen können sehr verschieden sein: von vermehrtem Gähnen und Flehmen über Unrittigkeit und Unwille beim Schenkeldruck bis hin zu wiederkehrenden und chronischen Koliken ohne rektale Befundung. Die Pferde können appetitlos sein, ein schlechtes Allgemeinbefinden mit Abmagerung, struppigem Haarkleid und Verhaltensänderungen zeigen. Besonders betroffen sind Rennpferde (bis zu 90%) und Fohlen (bis zu 50%). Aber auch unsere Reitpferde sind sehr häufig auffällig.
Unsere Tierärztinnen Laura Damme (links) und Anna Haufe mit Patientin Sissy kurz vor der Magenspiegelung
Fütterung ist ein Thema: Das natürliche Futteraufnahmeverhalten des Pferdes führt normalerweise zu einem nie leeren Magen. Durch das ständige Kauen von Raufutter wird viel Speichel produziert, der als Puffer im Magen dient und die Magensäurein Schach hält. Lange Futterkarenzzeiten und wenig Raufutter erhöhen das Risiko, ebenso eine große Menge an Kraftfutter. Denn bei der Aufnahme wird weniger gekaut und weniger gespeichelt. Außerdem wird durch die Kraftfutteraufnahme die Bildung von Gastrin gesteigert, das die Magensäureproduktion anregt.
Stressoren, die sich auf den Magen auswirken, können Haltungsbedingungen sein. Bewegung, Außenreize, Sozialkontakte - je nach individueller Gestaltung und abhängig vom Wesen des Tieres können sie Einfluss haben.
Stress generell kann wie beim Menschen über eine verringerte Durchblutung der Magenwand und eine erhöhte Säureproduktion die Entstehung von Magengeschwüren fördern.
Weitere Faktoren für eine Entzündung der Magenschleimhaut oder Magengeschwüre können Training, Reisen und Transporte, sowie Grunderkrankungen und die Gabe von Schmerzmitteln sein.
Wie behandelt wird, besprechen die Tierärzte nach den Befunden der Gastroskopie mit Ihnen. Wichtig sind neben Magenmedikamenten (Omeprazol, Sucralfat) auch die Futteranpassung und Stressreduktion.
Ihr Pferd hat Symptome? Wenden Sie sich gerne an uns.