Willkommen im neuen Zuhause. Gerade jetzt erfüllen sich immer mehr Familien den Wunsch nach einem Welpen. Das Problem: Die Hundeschulen, in denen Tier und vor allem auch Menschen „lernen“, sind geschlossen. Wir haben deshalb für Neuhunde-Besitzer einige wichtige Tipps zusammengestellt.
Der Alltag
Ein Welpe muss und sollte den Alltag und die Welt kennenlernen. Feste Regeln helfen ihm dabei. Die „Erziehung“ beginnt also an dem Tag, an dem das Hundekind einzieht. Ein eigener Schlafplatz und Rückzugsort, feste Fütterungszeiten helfen zum Beispiel dabei. Welpen und Junghunde lernen spielerisch. Gutes Verhalten belohnen, kurze Wiederholungen und liebevolle Konsequenz erleichtern ihm das Hundeleben.
Welpensicher
Ein welpensicheres Zuhause kann Ihnen manchen Tierarztbesuch ersparen. Klar freuen wir uns, wenn Sie mit Ihrem Hundekind vorbeikommen, damit es uns kennenlernt und sich ein Leckerchen abholt. Aber: Für den Welpen ist erst einmal alles „Spielzeug“, was er findet. Und er erkundet es mit den Zähnen, kaut darauf rum und schluckt ab. Vom Kugelschreiber bis zum Medikament: Welpensicher aufbewahren. Treppengitter helfen übrigens auch Unfälle des noch tollpatschigen Welpen zu vermeiden. Eigentlich geht alles so, als würden Sie die Wohnung kindersicher machen.
Wie viel Bewegung?
Würden Sie mit einem Menschenkind, das gerade laufen kann, zu Fuß eine Wanderung machen? Natürlich nicht. Dasselbe gilt für einen Welpen. Die Knochen, Gelenke und Bänder sind bei jungen Hunden noch nicht stabil und nicht auf lange Spaziergänge oder wildes Toben ausgelegt. Auch die Muskulatur ist noch nicht ausreichend ausgebildet. Hundekinder brauchen kleine Gassirunden, kurze Spielphasen und – wichtig - ganz viel Ruhe und Schlaf. Welpen schlafen 18 bis 20 Stunden Schlaf pro Tag.
Impfungen
Wenn Welpen auf die Welt kommen, verlassen sie sich vollständig auf die in der Muttermilch enthaltenen Antikörper. Dies schützt sie vor schädlichen Mikroorganismen. Dieser Schutz lässt jedoch mit der Zeit nach, so dass der Welpe anfällig für Infektionskrankheiten wird. Die richtigen Impfungen im richtigen Alter verhindern, dass Ihr Welpe eine dieser Krankheiten oder Infektionen entwickelt. Wir raten zur Impfung gegen Staupe, Leptospirose, Parvovirose, ansteckende Leberentzündung, Tollwut und Zwingerhusten.
Andere Hunde
Sozialkontakte sind für den jungen Hund wichtig. Er soll und darf Hunde aller Altersklassen kennenlernen. Auch hier lernen sie spielend. Wichtig: Ein erwachsener Hundepartner sollte gut sozialisiert sein. Das heisst natürlich nicht, dass er dem ungestümen Nachwuchs alles durchgehen lässt. Der „Große“ darf auch mal die Zähne zeigen. Wichtig: Es gibt keinen generellen „Welpenschutz“, der kleine Hund hat also keinen Freifahrtschein. Spiel mit gleichaltrigen Artgenossen wird Ihr Welpe lieben. Aber auch hier sollte man managen und kein Mobbing erlauben.
Sonne tanken, spazieren gehen, draußen sein. Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen: Frühling! Damit die schönste Jahreszeit für Sie und Ihre Hunde und Katzen unbeschwert wird, kommen hier die Tipps der Tierärzte des Gesundheitszentrums Dr. Vorbohle.
Zeckenzeit – die lästigen Parasiten lauern schon jetzt. Und sie können lebensgefährliche Krankheiten übertragen: Borreliose, FSME, Ehrlichiose, Babesiose. Sorgen Sie bitte vor und schützen Sie Ihre Tiere. Es gibt Tabletten, Halsbänder, Spot ons, aber nicht jedes Mittel ist für jedes Tier geeignet. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt.
Fellwechsel – Frühling, „haarige Zeiten“. Hund und Katzen verlieren das dichtere Winterfell. Regelmäßiges Bürsten befreit nicht nur von der abgestorbenen Unterwolle, sondern fördert auch die Durchblutung. Je dichter und länger das Fell, umso länger sollten die Borsten sein. Wichtig sind Gumminoppen am Borstenende, um das Tier nicht zu verletzen. Stumpfes Fell oder kahle Hautstellen können auf eine Erkrankung hindeuten.
Frühjahrsmüde – das können auch unsere Tiere werden. Schuld sind die Hormone. Das Schlafhormon „Melantonin“ und das das „Glückshormon“ Serotonin – genau wie beim Menschen. Die müssen sich der Jahreszeit anpassen. Hier hilft: Bewegung und Sonne tanken.
Fit ins Frühjahr – Zeit für Sport, lange Wanderungen. Bitte die Einheiten langsam steigern und nicht von Null auf Hundert durchstarten. Und natürlich sollte das Fitness-Programm den Tieren und ihren Bedürfnissen angepasst werden. Das gilt für ältere oder chronisch erkrankte Hunde und Katzen ebenso wie für Welpen.
Ab aufs Rad – eine gute Idee, aber dann richtig. Immer so fahren, dass der Hund locker traben kann, langsam aufbauen. Ein Hund, der jünger ist als ein Jahr (Faustregel) gehört nicht ans Fahrrad. Schnupperpausen sind wichtig, und der Mensch sollte auch für seinen vierbeinigen Freund frisches Wasser an Bord haben. Für kleine Hunde, die keine ganze Tour schaffen, gibt es Körbe, für größere Hunde praktische Anhänger.
Im Garten – hier wird jetzt aufgeräumt, gejätet und gedüngt. Mineraldünger und Unkrautvernichtungsmittel sind für unsere Hunde und Katzen hochgefährlich. Mineralische (Rasen-)-Dünger enthalten vor allem die Elemente Stickstoff, Kalium und Phosphor in konzentrierter Salzform. Werden sie vom Tier aufgenommen, zum Beispiel von den Grashalmen abgeleckt, rufen sie Vergiftungserscheinungen hervor: Die Schleimhäute in Magen, Darm und Maul werden gereizt und das Hämoglobin im Blut, es transportiert lebenswichtigen Sauerstoff, kann in seiner Funktion beeinträchtigt werden. Appetitlosigkeit, Unruhe oder Erregung, Muskelzittern, erschwerte Koordination oder Inkontinenz können auch auf eine Vergiftung mit Pestiziden hindeuten, die in einigen Rasendüngern enthalten sind. Schlimmstenfalls kann eine solche Vergiftung zum Herzstillstad führen. Es gibt aber organische Alternativen im Handel.