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Maikatzen vor den Frühling kastrieren

Unsere Tierärztin Dr. Hildegard Terörde beantwortet Fragen

Kastrieren: ja, aber in welchem Alter? Immer wieder wird von Katzen- oder Katerbesitzern diese Frage gestellt. Dass die unkontrollierte Vermehrung Katzenelend bedeutet, wissen viele. Geht man statistisch davon aus, dass ein Katzenpaar drei Mal im Jahr Junge bekommt – einen Dreierwurf – dann macht das nach drei Jahren mehr als 400 Kätzchen.
Doch selbst, wenn man Katze oder Kater nur in der Wohnung hält, macht die Kastration Sinn. Kater markieren ihr Revier übelriechend, und Kätzinnen, die nicht gedeckt werden, können dauerrollig werden. Stress pur für Tier und Besitzer. Und: Durch die hormonellen Veränderungen, die mit der Dauerrolligkeit einhergehen, kann das Risiko für Krebserkrankungen der Sexualorgane steigen.
Aber wann ist der richtige Zeitpunkt für den kleinen Eingriff? „Die meisten Katzenwelpen werden im Mai geboren, etwa neunzig Prozent“, erklärt Dr. Hildegard Terörde, leitende Tierärztin unseres Kleintierbereiches. „Sie werden im darauffolgenden Frühjahr das erste Mal rollig, denn das Licht, die länger werdenden Tage, spielen hier als Auslöser eine große Rolle. Die Katzenmädchen sollten also idealerweise vor dem Frühling kastriert werden. Ab jetzt ist ein guter Zeitpunkt.“

Bei den Herbstkätzchen – sie machen nur etwa zehn Prozent des Nachwuchses aus – muss man individuell auf die Entwicklung schauen. „Eine Frühkastration sehe ich kritisch, aus orthopädischen Gründen - das Knochenwachstum ist dann oft noch nicht abgeschlossen, und auch darauf haben die Hormone Einfluss“, so Dr. Terörde.
Auch Katerchen muss man genau beobachten. Mit etwa sechs Monaten wird die Hormonproduktion im Durchschnitt angekurbelt. „Wenn der Kater beginnt zu markieren, dann ist es allerhöchste Zeit“, sagt Dr. Terörde, denn: „Tiere, die sich das einmal angewöhnt haben, werden trotz Kastration weiter die übelriechende Flüssigkeit in der Wohnung versprühen.“
Sowohl bei Katzen als auch bei Katern ist der Eingriff kein großer. „Um die Hoden des Katers zu entfernen, brauchen wir nur einen winzigen Schnitt, der so klein ist, dass er nicht einmal genäht werden muss. Entfernen wir die Eierstöcke der Katze, wird die kleine Wunde mit zwei, drei Stichen genäht.“ Beide Eingriffe werden unter Vollnarkose durchgeführt, und die Patienten sind sehr schnell wieder fit.
„Wir plädieren also, wie unsere Kolleginnen und Kollegen auch, in jedem Fall für die Kastration“, sagt Dr. Hildegard Terörde. „Und natürlich beraten wir die Katzenhalter vorher gerne ausführlich und beantworten alle Fragen.“

Sandkoliken – eine unterschätzte Gefahr

Eine Kolik ist ein gefürchtetes Krankheitsbild beim Pferd oder Esel. Sie umschreibt Schmerzen oder Störungen im Bauchraum des Tieres.
Die Ursachen für eine Kolik können vielfältig sein (Gas, Verstopfungen, Verlagerungen, Magenprobleme…)

Häufig auftretende Symptome sind:

Appetitlosigkeit bis hin zur völligen Futterverweigerung, Niederlegen, Wälzen, Umsehen nach dem Bauch, Scharren, Schwitzen, Unruhe, beschleunigte Atmung, häufiger Harnabsatz.
„Gerade in letzter Zeit haben wir vermehrt Patienten, die an einer Sandkolik leiden“, sagt unsere Tierärztin Laura Damme. „Die Patienten nehmen Sand auf, der sich dann im Darm ablagert und die Beweglichkeit des Darms beeinträchtigt oder - bei großen Mengen - den Darm blockiert. Durch die Reibeisenwirkung der kleinen Körner werden die Schleimhäute angegriffen“, erklärt Laura Damme.
Passieren kann das, wenn das Tier Futter von einem sandigen Boden, z.B. von einem Paddock aufnimmt oder auf abgegrasten Weiden steht und Grasreste samt Wurzeln frisst. Gerade hier in der Senne sind die Böden extrem sandig. „Möglich ist auch, dass Langweile oder ein Mineralstoffmangel die Ursache für die Sandaufnahme sind“, erklärt die Tierärztin.

Manchmal kann man schon mit bloßem Auge kennen, dass eine Sandkolik die Ursache für die Schmerzen und Symptome ist, die von Kotwasser, über Durchfall bis zu heftigen Krämpfen reichen können.
Schaut man sich den Kot genauer an und kann den Sand mit bloßem Auge sehen, ist der Patient schon hochgradig versandet. Eine hilfreiche Methode ist die Handschuhprobe: ein bis zwei Äppel in einen Handschuh, diesen mit Wasser füllen und 24 Stunden aufhängen. Sand ist bekanntlich sehr schwer wenn er nass wird und setzt sich in den Fingern des Handschuhs ab. Und: Auf einem Röntgenbild sind Sandanlagerungen gut zu erkennen. Wie dem Tier geholfen werden kann, hängt davon ab, wie schwer die Kolik ist. „Im schlimmsten Fall muss operiert werden, um den Sand aus dem Darm zu entfernen“, sagt Laura Damme. „Oft können wir aber auch mit Flohsamenschalen, Mineralöl (Paraffinöl) und Magnesiumsulfat helfen.“

In jedem Fall sollte ein Tierarzt entscheiden, was der Patient jetzt braucht. Aber auch Pferdehalter können vorsorglich viel tun. „Ein optimiertes Haltungs- und Fütterungsmanagement beugt vor. Die Pferde sollten nicht vom sandigen Boden aus gefüttert werden, und auf abgegrasten Weiden sollte immer zusätzlich Heu zur Verfügung stehen. Ein Blutbild offenbart zudem Mängel in der Fütterung“, rät die Tierärztin. Und sie empfiehlt: Regelmäßige Flohsamenkuren, die den Darm reinigen.

Stammkunden: Die Shar Pei aus Berlin

Es sind ganz besondere Hund, die chinesischen Shar Pei. Für Halterin Sibylle Karg-Bernstein, weil sie einfach den Charakter liebt: die Eigensinnigkeit und die Tapferkeit, und dass es so unglaublich treue Gefährten sind. Ihre drei Shar Peis Heinrich (5) , Lilu (7) und Lilly (8) sind ehemalige Tierschutzhunde. Qu (8), der mit aus Berlin angereist ist, lebt auf einem Gnadenhof und wird von ihr regelmäßig besucht.

Auch für unsere Tierärztin Dr. Hildegard Terörde sind die Hunde „besonders“. „Sie sind anfällig für viele spezielle Erkrankungen wie zum Beispiel Nierenleiden, das Shar-Pei-Fieber oder Muszinose, eine Erkrankung, bei der sich unter der Haut eine schleimige Flüssigkeit bildet, manchmal auch in den inneren Organen…“

„Dr. Terörde ist hervorragend in der Analyse, Diagnostik und Therapie. Sie ist super gründlich und gewissenhaft. Wir bringen ihr so großes Vertrauen entgegen. Sie ist ehrlich und offen, hat uns so viel und so oft Mut gegeben“, sagt Sibylle Karg-Bernstein.

Schon als sie noch in Berlin arbeitete, hatte sich Dr. Terörde mit den Besonderheiten dieser Rasse vertraut gemacht, die Familie Karg-Bernstein, ihre Hunde und viele andere Shar Peis betreut. „Sie ist unser Engel, unsere Lebensretterin“, sagt Sibylle Karg-Bernstein, die seit 25 Jahren diese Rasse hält. „Und weil sie das ist, kommen wir aus Berlin hierher. Zweimal im Jahr zum großen Check oder auch, wenn eine größere Behandlung ansteht, außer der Reihe“.

Qu (8) ist heute das größte Sorgenkind im Shar Pei Quartett. Er stammt aus Malta, wurde dort auf einer Terrasse ohne Decke und Wetterschutz viele Jahre sich selbst überlassen, durchlief mehrere Stationen, wurde von der Sharp Pei Nothilfe gerettet und lebt jetzt auf einem Gnadenhof, wo er endlich zur Ruhe kommen konnte. Hier besucht und betreut Sibylle den schwierigen Hund. „Ich gebe ihm Futter und dafür darf ich ihn anfassen. Das ist unser Deal bisher“, sagt sie.

Beim Futtergeben hatte sie Verdacht, dass mit Zähnen etwas nicht in Ordnung ist, aber ins Maul schauen, das ließ Qu nicht zu.

Erst als er in Narkose lag, offenbarte sich das ganze Ausmaß. Es mussten etliche Zähne gezogen werden. Hinzu kommt: Ein Tumor an einer Zehe. „Den Zeh müssen wir entfernen. Das Gewebe wird eingeschickt unter untersucht“, erklärt Dr. Terörde.
Schwierig wird es, wenn Qu wieder wach ist. Er muss einen Trichter tragen. Sein Verband an der Pfote muss alle zwei Tage gewechselt, später dann die Fäden gezogen werden.

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