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Notdienst 05207-5500

Rufen Sie bei Notfällen bitte immer vorher an!
Lange Str. 5 | 33758 Schloß Holte-Stukenbrock

Tierärztlicher Notfall: Wann ein Tier schnell Hilfe braucht

… wir sind im Notdienst für unsere Patienten da

Ihr Tier wird krank, und natürlich sind Sie in Sorge. Neben der regulären Termin-Sprechstunde haben wir täglich auch im Kleintierbereich Notdienst: Von 8 bis 22 Uhr sind die Tierärzte und Tierärztinnen wochentags für Notfälle da. Samstags, sonntags und an Feiertagen gibt es von 8 bis 18 Uhr eine Notfall-Sprechstunde. Im Notfall bitten wir darum, vorher anzurufen, damit das Team sich vorbereiten kann: 05207-5500.

Es ist nicht immer leicht zu erkennen, ob der Hund, die Katzen, das Kaninchen… wirklich sofort Hilfe braucht oder vielleicht doch bis zur regulären Sprechstunde warten kann. Dr. Hildegard Terörde, Leiterin unseres Kleintierbereichs, informiert.

In diesen Fällen sollten Sie schnell zum Tierarzt:

  • Zusammenbruch, Bewusstseinsverlust, massiv Krämpfen
  • Sehr blasse/gelbe/blaue Schleimhäute
  • Stark gestörtes Allgemeinbefinden
  • Wiederholtes Erbrechen oder Brechdurchfall (wenn sofortige Nulldiät nicht zur Beendigung des Erbrechens führt und das Tier auch kein Wasser bei sich behält.)
  • Lähmungen und Koordinationsstörungen
  • Schweratmigkeit (Atembehinderungen), Atemnot
  • Massive Blutungen (u.a. auch im Ohrrandbereich)
  • Offene, klaffende Wunden
  • Verbrennungen
  • Verdacht auf Knochenbrüche (spontane, hochgradige Lahmheit)
  • Sturz aus großer Höhe
  • Verdacht auf Kippfenstersyndrom (wenn eine Katze in einem gekippten Fenster festgesteckt hatte)
  • Verkehrsunfall
  • Augenverletzungen
  • Verdacht auf Magendrehung (massives Erbrechen ohne Auswurf, dicker Bauch)
  • Gesicherte Fremdkörper- oder Giftaufnahme
  • Gelb/grünlicher Ausfluss bei nicht kastrierten Hündinnen
  • Probleme beim Geburtsverlauf
  • Probleme beim Harnlassen/ kein Urinabsatz

Wenn der Hund zu viel auf den Rippen hat

Der Winter kommt – mehr Couchzeit, weniger Bewegung und gern mal Leckeres nebenbei. Nicht nur wir Menschen setzen da gern mal Speck an. Bis zu 50 Prozent aller Hunde sind übergewichtig. Das sagt der deutsche Tierärzteverband. Aber wann ist der Hund zu dick und welche Folgen hat das? 

„Übergewicht ist ein erheblicher Risikofaktor für Krankheiten wie Diabetes, Herz-, Kreislauf- und Gelenkerkrankungen, die die Lebenserwartung eines Tieres verkürzen können“, sagt Dr. Hildegard Terörde, die bei uns den Kleintierbereich leitet.

Gern sagen wir dann als Hundehalter: Schwere Knochen, kräftig gebaut, alles Muskeln … Klar ist der Labrador kräftiger von der Statur als der Windhund, es gibt Rasseunterschiede. Fakt ist: Man tut seinem Hund nichts Gutes, wenn man ihn „dick füttert“. Die Tiere leiden.

„Viele Hunde fressen sehr gern und immer, wenn es etwas gibt. Das bedeutet nicht, dass sie dauernd Hunger haben“, so Dr. Terörde. Dieses Verhalten haben sie von ihren wilden Vorfahren, den Wölfen, geerbt, die sich immer dann den Bauch vollschlagen, wenn sie Beute gemacht haben. In der Wildnis ist eben nicht sicher, dass es auch morgen etwas geben wird.

„Wenn keine Taille zu sehen ist und die Rippen unter dem Fettpolster nicht mehr zu spüren sind, ist es höchste Zeit etwas zu unternehmen“, sagt Dr. Terörde. Leckerchen-Stopp, Futterumstellung, mehr Bewegung ist das Rezept. Die Hundewaage in unserem Tierärztlichen Gesundheitszentrum lügt nicht. „Und die Hundehalter können gern vorbeikommen, um das Gewicht kontrollieren zu lassen.“

Wer es schon zu Hause genauer wissen will, kann den Hunde-BMI errechnen. Der BMI beim Hund heißt eigentlich WTH. WTH bedeutet „Weight to Height“ und auf Deutsch: Verhältnis von Gewicht zu Größe.

Auch hierfür muss der Hund gewogen und gemessen werden. Die Größe misst man, vom Boden zum höchsten Punkt (stehend), der sich zwischen den Schulterblättern befindet. Und dann wird gerechnet. Die Formel: (kg / 0,45) / (cm / 2,54) = BMI. Ihr teilt also die Kilos durch 0,45, danach die Zentimeter durch 2,45. Wenn Sie diese beiden Werte haben, teilen Sie den errechneten Kilofaktor durch den Größenfaktor. Dann hat man einen groben Richtwert.

Liegt das Ergebnis über der Ziffer 3, dann steht der Vierbeiner möglicherweise etwas zu gut im Futter. Das Idealgewicht ist aber immer auch von verschiedenen Faktoren wie der Rasse und auch dem Geschlecht abhängig.

Nicht immer sind die Halter schuld daran, wenn der Hund zu rund wird. „Es gibt einige Erkrankungen, die Übergewicht hervorrufen, wie die Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose), eine Fehlfunktion der Nebenniere (Morbus Cushing) oder eine Fehlfunktion des Hypothalamus“, sagt Dr. Terörde. „Das können wir abklären.“

Anaplasmose – dieser Krankheit kann man vorbeugen

Der Name klingt harmlos: „Holzbock“. Doch das Tierchen, das so heißt, ist alles andere als das. Es ist eine weitverbreitete Zeckenart. Saugt sie sich in Hund oder Katze fest, kann sie die gefährliche Krankheit Anaplasmose übertragen. Im Tierärztlichen Gesundheitszentrum Dr. Vorbohle sehen die TierärztInnen in der letzten Zeit immer mehr Tiere, die daran erkrankt sind. Und sie appellieren: Schützt eure Tiere.

Das Tückische: Es gibt kein einheitliches Krankheitsbild bei Anaplasmose, die Erkrankung hat viele Gesichter: Fieber, Lethargie, Milz- und Lebervergrößerungen, Unwohlsein, Fressunlust, Gelenkentzündungen, Schwellungen, vergrößerte Lymphknoten… Und längst nicht immer zeigt der Patient alle Symptome.

Warum ist das so? Das Bakterium aus dem Speichel der Zecke, befällt bestimmte Blutzellen, zerstört sie und kann sich über die Blutbahn im gesamten Körper verbreiten und schwere Schädigungen verursachen.

Nachweisen können die TierärztInnen im Gesundheitszentrum Dr. Vorbohle die Krankheit über Bluttests und Blutausstriche. Therapiert wird mit einem Medikament gegen die Parasiten und mit Antibiotika. Abhängig vom Krankheitsstadium und Verlauf werden die Symptome, das Krankheitsbild, das Hund oder Katze zeigen, behandelt - in schweren Fällen zum Beispiel auch mit Infusionen und Bluttransfusionen. Bei starken Entzündungsreaktionen können die Tiermediziner auch Kortison einsetzen.

Die Anaplasmose beim Hund ist in den meisten Fällen heilbar. Dennoch können Antikörper-Tests aber noch über ein Jahr lang positiv sein. Und: Ein erneuter Ausbruch der Krankheit ist möglich.

Anaplasmose ist also alles andere als harmlos, aber ebenso wie alle anderen Erkrankungen, die von Zecken übertragen werden können, vermeidbar. „Beugen Sie vor, mit einem wirksamen Schutz gegen Zecken“, appelliert Dr. Hildegard Terörde, die den Kleintierbereich im Tierärztlichen Gesundheitszentrum leitet. Es gibt unterschiedliche Präparate, die auf die Hut getröpfelt und eingerieben werden, verschiedene Arten von Tabletten, die schützen und spezielle Halsbänder, die Zecken abwehren. Nicht jedes Mittel ist für jedes Tier geeignet. Also besser beim Tierarzt nachfragen.